Landesweit belegt die Rottweiler Schülerfirma Mattentat den zweiten Platz beim 11. Würth Bildungspreis.
Rottweil. Draußen prasselt der Regen, drinnen geraten Marcel Kammerer und Sven Bekesi an dieem Montagmorgen im Stuttgarter Hospitalhof kurz ins Schwitzen. Doch dann sind die technischen Probleme behoben, und der Imagefilm läuft. Nur fünf Minuten haben der Geschäftsführer und der Marketingleiter der Rottweiler Schülerfirma Mattentat und ihr Team, um das Projekt, das im Schuljahr 2016/17 dank der Stiftung Würth für ein Jahr in die Verlängerung gegangen war, beim Festakt zur Verleihung des 11. Würth Bildungspreises zu präsentieren. Von gesteigerten Verkaufszahlen berichten die Leibnizianer, von knapp 40 verschiedenen Motiven, von Großkunden und neuen Vertriebswegen, von der Zusammenarbeit mit behinderten Menschen, von der Nachwuchs-Generierung sowie von der Nachhaltigkeit des Projekts insgesamt. Von einem Jahresumsatz, der sich mit 17 000 Euro sehen lassen kann. 9000 Euro bleiben davon in der Kasse der Jungunternehmer. "Geld, das natürlich zum Teil wieder dem Leibniz-Gymnasium, aber auch einem guten Zweck zugute kommen wird", erklärt Wirtschaftslehrerin Silke Pach und ist sichtbar stolz auf ihre Schüler. Und das können sie, Schulleiter Rüdiger Gulde und die zahlreichen Eltern, die an diesem Morgen mit nach Stuttgart gefahren sind, auch sein.
Viel haben die Abiturienten in den vergangenen beiden Jahren geleistet, gelernt haben sie dabei fürs ganze Leben. Längst zieren die Fußmatten mit der Skyline von Rottweil oder auch Motiven der Rottweiler Fasnet den Eingang zahlreicher Wohnungen und Häuser. Das Brandenburger Tor oder ein Rottweiler sind ebenso zu haben wie individuelle Wunschmotive. Inzwischen kann online geordert werden, die Kunden sind bundesweit verteilt.
Einige Mitarbeiter wollen Firma in Eigenregie weiterführen
Dass einige der Mattentat-Mitarbeiter künftig das Unternehmen in Eigenregie weiterführen möchten, ist nicht zuletzt für Kultusministerin Susanne Eisenmann ein Beweis dafür, dass das Land Baden-Württemberg auch künftig als Land der kreativen Tüftler und Erfinder von sich reden machen wird. Kompetenzen, die ein Unternehmer brauche, könne man lernen, davon ist Eisenmann überzeugt. Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft sind nicht zuletzt deshalb noch stärker im neuen Bildungsplan verankert worden.
Und dann kommt die freudige Nachricht: Mit ihrem überzeugenden Geschäftsmodell landen die Leibnizianer auf dem zweiten Platz und haben damit eine Konkurrenz von weit über 350 Schülerfirmen und -projekten hinter sich gelassen.
Marcel Kammerer und Sven Bekesi können von der Kultusministerin und Helmut Jahn von der Stiftung Würth eine Urkunde und einen Scheck über 3000 Euro in Empfang nehmen. "Das Geld werden wir spenden", erklären die beiden Geschäftsführer. So kommen 1100 Euro diversen Schulprojekten zugute, 500 Euro der Spittelmühle Rottweil und 2000 Euro der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn.
Am Dienstag war die Themenleiterin Schulentwicklung, Frau Vasquez bei uns am Leibniz-Gymnasium Rottweil. Dies erfolgte im Rahmen des Würth Bildungspreis. Sie informierte uns über die Rahmenbedingungen und Bewertungskriterien, auf welche wir im kommenden Jahr zu achten haben. Unsere erste Veranstaltung des Würth Bildungspreis findet am 12.10 mit der Kick-Off Veranstaltung im Neuen Schloss in Stuttgart statt. Mattentat wir stehen drauf!
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